Cattery Taykan, Oldenburg

Wenn aus Liebe zu einem Fellknäuel eine "katzenverrückte" Familie wird...


Rasseportrait der Bengal - ein kleiner Wirbelwind



Steckbrief der Bengal

Name: Bengal, Bengalkatze, Bengal Cat, Leopardette

Ursprung: USA

Wesen: Intelligent, zutraulich, aufmerksam, aktiv, neugierig, freundlich, kommunikativ

Größe: Mittel bis groß, Schulterhöhe bis zu 40 cm

Gewicht: Kater: 5 – 7 kg, Katze: 3 – 4 kg

Äußere Merkmale: Langer kräftiger Körper, kleiner Kopf, mittellanger Schwanz

Fell: Kurze Haarlänge, dicht anliegend, seidig und luxuriös wirkend, meist mit Glitter

Farben: Brown (black), Snow (Lynx Point, Sepia, Mink), Silver

Lebenserwartung: Durchschnittlich 10 – 16 Jahre, teils auch etwas mehr

Katzenerfahrung: Nur bedingt für Anfänger geeignet, da sie lebhaft und anspruchsvoll ist


Geschichte und Herkunft

Ihren Namen hat die Bengal von ihrem wilden Vorfahren aus Süd-Ostasien - der Leopardkatze (Prionailurus bengalensis). Sie ist auch unter der älteren deutschen Bezeichnung Leopardette bekannt. Ihre Erscheinung verrät noch heute die bestehende Verwandtschaft zu ihren wilden Vorfahren.



In den 1960er verpaarte die Genetikerin Jean Sudgen Mill eine weibliche Asiatische Leopardkatze mit einem schwarzen, domestizierten Kater. Das aus dieser Verpaarung stammende getupfte Weibchen kreuzte sie auf den Vater zurück, wodurch sie einige schön gezeichnete Kitten erhielt. Ihre Zucht führte sie nach dem Tod ihres Mannes erst in den 70ern mit mehreren Hybriden fort. Hierfür erhielt Sie acht weibliche Hybriden von dem Genetiker Dr. Willard Centerwall, der die Katzen zur Erforschung der Krankheit Felinen Leukose (FeLV) kreuzte. Einige weitere Züchter bauten neue Blutlinien der Bengalkatze auf, wodurch eine breite Linienbasis entstanden ist. In den USA ist die Bengalkatze von der TICA (The International Cat Association) seit 1985 zugelassen. 1992 wurde sie in Deutschland von den freien Vereinen anerkannt und 1998 schließlich auch bei der FIFE. Die heutige Zucht ist reinerbig, was bedeutet, dass die Tiere nur untereinander, also ohne Kreuzung von Hauskatzen, die an der Entsehung der Rasse beteiligt waren, verpaart werden. Die ersten Folgegenerationen, die aus Kreuzungen zwischen ALC`s und Bengalen hervorgehen, werden "Foundation Bengalen" genannt: F1, F2, F3 und F4. Bengalen ab der 5. Generation werden als voll domestiziert angesehen und sind auf Katzenausstellungen zugelassen.

Bengalkatzen zeichnen sich durch ihr wunderschönes Fell aus, das entweder Tupfen („spotted“) oder ein Marmormuster („marbled“) aufweist. Der Grundton reicht dabei von gold oder silber bis hin zu orange, goldgelb, braun oder blau.


Haltung

Die Wohnungshaltung der Bengal erfordert viel Platz und Einfallssreichtum iheres Besitzers. Wichtig ist, für ausreichend Spiel- und Klettermöglichkeiten zu sorgen, daher ist die Anschaffung eines großen, stabilen Kratzbaums und anderer Klettermöglichkeiten notwendig. Bengalen sind sehr geschickt und erobern gerne mehrere Ebenen in den Räumlichkeiten einer Wohnung. Mit einem "Catwalk" lässt sich die dritte Dimension im Raum nutzen. Zudem benötigt die Bengalkatze viel Auslauf; gerne auf einen gesicherten Balkon oder im gesicherten Garten, um sich auszutoben. Einige Bengalen lieben daher auch Laufrad. Eine Bengal ist leicht an Geschirr und Leine zu gewöhnen; sie geht gerne mit ihren Menschen im Freien spazieren.

Eine Bengal ist sehr sozial und sollte unbedingt mit Artgenossen zusammenleben und nicht lange alleine bleiben. Eine intensive geistige Beschäftigung mit ihr begünstigt, dass sich die intelligente Samtpfote nicht unterfordert fühlt und Verhaltensauffälligkeiten entwickelt. Viele Bengalen lieben das Clickertraining oder andere Intelligenzspiele und Beschäftigungen, die sie fordern. Manche von ihnen freuen sich außerdem über die Möglichkeit, ihre Liebe zum Wasser auszuleben. Sie spielen gerne mit ihrem Wassernapf, mit dem Rinnsal aus einem Wasserhahn oder in einer Pfütze in der Badewanne oder Dusche.

Eine Bengal ist sehr kommunikativ und teilt sich ihren Menschen mit ihrer außergewöhnlichen Stimme lautstark mit. Bengalen bleiben bis ins hohe Alter lebhaft und verspielt.

Bengalkatzen eignen sich für Katzenfreunde, die bereits Erfahrung mit Wohnungstigern haben und wissen, welche Bedürfnisse eine aktive Katze hat.


Farben und Zeichnungsmuster

Alle Bengal Katzen sollten immer, unabhängig von ihrer sonstigen Farbe und Fellzeichnung, eine schwarze Schwanzspitze haben. Weitere Merkmale sind die ausdrucksstarken schwarzen Umrandungen der Augen und die schwarzen Pfotenballen.


Es gibt zwei Grundmuster bei der Fellzeichnung:

  • marbled (marmoriert als classic oder blotched)
  • spotted (auffällig getupft in verschiedenen Varianten)


Es gibt folgende Farben:

  • Brown (black) tabby: mit den speziellen Farbvarianten: Charcoal, Sorrel, Amber
  • Snow-Variante: Seal Lynx Point (Siam-Gen, Allelpaar cs/cs, die hellste Snow-Variante mit blauen Augen)
  • Snow-Variante: Seal Sepia (Burma-Gen, Allelpaar cb/cb, die dunkelste Snow-Variante, niemals blaue Augen)
  • Snow-Variante: Seal Mink (Mischung aus beiden Genen, Allelpaar cs/cb)
  • Black Silver: Silber entsteht durch ein so genanntes „Inhibitor-Gen“, das lediglich die Pigmentausbildung in Teilen des Haares verhindert
  • Black Smoke: Dreiviertel des Haares sind silbern und nur der obere Teil des Haares ist schwarz
  • Melanistic: Dunkelbraune, beinahe schwarze Grundfarbe mit tiefschwarzem Muster, das meist nur im Sonnenlicht gesehen werden kann
  • Blue: Blaugraue Zeichnung auf meist apricotfarbenem Untergrund
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